Katholische Kirche zu Gast bei Resopal
Zusammen mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr besuchten 15 Mitarbeiter des Dekanates Dieburg am 29. November das Unternehmen Resopal in Groß-Umstadt. Der Hersteller der bekannten gleichnamigen Oberfläche fiel den Kirchenvertretern durch sein besonderes Engagement für die Menschen im Unternehmen und der Region auf. Mit ihrer Teilnahme am "Tag der Arbeitswelt" bekundeten die Pfarrer, Seelsorger, Gemeindereferenten und pastoralen Mitarbeiter ihr großes Interesse für die soziale Wirklichkeit der Menschen.
Hocherfreut und mit offenen Armen empfingen die Resopaler den Besuch. Geschäftsführer Donald Schaefer begrüßte die Gäste aufs Herzlichste und erläuterte im Gespräch mit den Kirchenvertretern, wie es gelang, aus dem maroden Unternehmen ein erfolgreiches europäisches Headquarter für die internationalen Aktivitäten der amerikanischen Wilsonart-Gruppe zu machen. Die Ursache für diesen Erfolg sieht er allein im Einsatz einer hochmotivierten Mannschaft: „Nicht alles, was wir 1998 vorgefunden haben, war alt und schlecht. Den wichtigsten Unterschied machen die Menschen.“
Dass zum Menschsein auch menschliches Versagen gehört, davon sprach Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr bei einer Maschinenweihe, die er aus Anlass des tragischen Todes eines jungen Mitarbeiters an diesem Tag vornahm. Für die anwesenden Eltern, Geschwister und Kollegen fand der Bischof tröstende und zugleich ermutigende Worte.
Im Anschluss besichtigten die Besucher den Betrieb. Resopal beschäftigt rund 520 Mitarbeiter, ein buntes Völker-, Kulturen- und Religionsgemisch. Zusammen arbeiten sie in einem Fünf-Gruppen-Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche. "Die Belastung ist hoch", weiß Schaefer, doch das Organisationsprinzip hilft, die Produktivität zu steigern, ohne die Belastung für den Einzelnen zu erhöhen. Roboter zur Personalreduzierung kommen für Schaefer nicht in Frage: "Wir haben soziale Verantwortung; unsere Leute sind viel wertvoller und flexibler."
Überall in den Produktionshallen und Büroräumen erinnern Schilder an Projekt M. Das große M steht für Menschen, Mitarbeiter, Motivation, miteinander und vieles andere mehr, was den Zusammenhalt der Menschen ausdrücken kann. Es unterstreicht, wie wichtig jeder Einzelne im Unternehmen ist, fördert individuelle Talente und Fähigkeiten und das humane Miteinander.
Gäste und Gastgeber gehen gestärkt aus dem Treffen hervor. Dass der Erfolg von Unternehmen auf gegenseitiger Verantwortung, auf Vertrauen und Respekt aufbaut, bestärkt sowohl die katholischen Kirche als auch das Unternehmen, ihren Kurs engagiert weiterzuverfolgen. Donald Schaefer bedankte sich im Namen seiner gesamten Mannschaft für den Besuch, der durch das Engagement des Bischofs eine ganz besondere Qualität erhielt, und lud zugleich zu einem dauerhaften Dialog ein.
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Donald Schaefer (links), Geschäftsführer Resopal, erläutert Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr (Mitte) und Dekan Pfarrer Erhard Weilbächer (rechts), wie die Menschen bei Resopal arbeiten. Im Hintergrund sind die in Resoplan verpressten Kinderzeichnungen an einer Hallenfassade zu erkennen. Foto: Resopal
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